Berlin stand Mitte Januar im Modefieber: die Fashion Week, 15. bis 21. Januar, erfreute mit 50 Kollektionen und 150 nationalen und internationalen Designern. Diesmal war die Show so groß und lang wie noch nie. Mehr als ein Dutzend Messen sowie Showroom-Days sorgten für einen vollen Terminkalender.
Erst seit einigen Jahren findet die Fashion Week in Berlin statt. Und während in den Anfangsjahren noch so mancher Trash zu sehen war, gibt es mittlerweile keine Show mehr, die nicht überzeugt. Hugo Boss und Rena Lange zeigten Kollektionen mit wenig Ecken und Kanten. Vor allem die Farbe Rot dominierte die Laufstege der deutschen Designer.
Auffälliger gestalteten Issever Bari, Vladimir Karaleevs und Kilian Kerner ihre neuesten Entwürfe. Mit der Jubiläumsshow zum 10-jährigen Bestehen sorgte Kilian Kerner für Aufregung. Neben schmeichelhaft fließenden Stoffen überraschte der Designer mit neuen Formen des Reifrocks: als umgedrehtes Weinglas oder zerknautschte Mülltonne.
Die Entwürfe von Karaleevs sahen aus als bestünden sie aus mehreren Kleidungsstücken, die neu zusammengesetzt wurden. Ungesäumte Kanten und sichtbare Nähte rundeten die perfekte Unperfektion ab. Die Designer von Issever Bahri ließen sich für ihre neue Kollektion von Istanbuls Architektur inspirieren. Hauchzarte Röcke wurden mit schweren Pullovern kombiniert, und das Ganze ergänzt mit gehäkelten Applikationen.
Der Berliner Modeschöpfer Michael Michalsky beendete die Fashion Week mit der traditionellen StyleNite. Unter dem Motto “Broken Promises” stellte er seine etwas düstere Kollektion dem Modepublikum vor. Schwarz, Grau und Petrol dominierten den Laufsteg. Die Frauen trugen fast ausschließlich Blusen und Blazer.
Event-Manager Jarrad Clark, der für die Mercedes Benz Fashion Week verantwortlich war, zeigte sich begeistert: “Berlins Ruf als Standort für die Modezukunft hat sich bestätigt.”
Bilder: Mercedes Benz Fashion Week Berlin